Bootshäuser
(Bericht zur Besteigung des Undine-Turms siehe unten)
Geschichte der Bootshäuser
Das erste Bootshaus, ein Bootsschuppen, der von der Frankfurter RG Germania gekauft wurde, fand seinen Platz neben der Klein`schen Hofraithe an der Untermainstraße. Im Frühjahr 1877 wurde das erste Rennboot geliefert. Bootsbauer war die Firma Searl&Sons in London. Der Preis: 600 Mark. Das zweite Bootshaus wurde am 28. April 1894 am Nordring eingeweiht.
Der Bau des Offenbacher Hafens machte es notwendig, einen neuen geeigneten Platz für ein neues Bootshaus zu suchen. Man wurde auf “preußischen Gebiet in der Gemarkung Fechenheim fündig”. Der Vorsitzende, Herr Adolf Kappus, erwarb das Gelände für die Undine. Das neue Bootshaus, von dem heute nur noch der Turm existiert, wurde am 5. Mai 1903 eingeweiht. In den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges wurde es zerbombt.
Nachdem im Jahr 1949 unter Costa Mohr ein neuer Vorstand gebildet wurde, ging es an den Wiederaufbau des Bootshauses in seiner heutigen Form.
Der Bau des Offenbacher Hafens machte es notwendig, einen neuen geeigneten Platz für ein neues Bootshaus zu suchen. Man wurde auf “preußischen Gebiet in der Gemarkung Fechenheim fündig”. Der Vorsitzende, Herr Adolf Kappus, erwarb das Gelände für die Undine. Das neue Bootshaus, von dem heute nur noch der Turm existiert, wurde am 5. Mai 1903 eingeweiht. In den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges wurde es zerbombt.
Nachdem im Jahr 1949 unter Costa Mohr ein neuer Vorstand gebildet wurde, ging es an den Wiederaufbau des Bootshauses in seiner heutigen Form.
1877-1894 Das erste Bootshaus (Mainstr./Speyerstr.)
1903-1944 Das dritte Bootshaus (Fechenheim)
Das dritte Bootshaus
1922 Zugefrorener Main
1949-1954 Das vierte Bootshaus
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1894-1903 Das zweite Bootshaus (Nordring)
Hochwasser in Fechenheim
Das dritte Bootshaus mit alter Mainbrücke
18.03.1944 Zerstörung des dritten Bootshauses
1954-1962 (2. Ausbaustufe) 1962-heute (3. Ausbaustufe)
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Besteigung des Undine-Turms mit Manfred Heilmann
Wer hätte gedacht, dass es so etwas auf dem Undine-Gelände gibt: Ein Turmzimmer, um darin ruhig 200 Jahre lang in Tiefschlaf fallen zu können. Sportliche Prinzen und Prinzessinnen, die nachsehen wollen, ob sie dort jemanden durch einen Kuss erwecken können, müssen sich allerdings beim Aufstieg einigen Prüfungen stellen.
Die Eingangstür zum Turm befindet sich in vier Metern Höhe über dem Boden, weil man einst über die Galerie des 1903 eingeweihten und im zweiten Weltkrieg zerstörten Bootshauses eintrat, erklärt Manfred Heilmann. Er lehnt eine Leiter an.
Wem es zu wackelig ist, kehrt spätestens auf Höhe des Bembels um, der an der Hauswand von ‚Santa Lucia‘ angebracht ist. Wer sich traut, muss von der angelehnten auf die Turm eigene Leiter wechseln, um die Eingangstür zu erreichen und eintreten zu können.
Das erste Turmzimmer zeichnet sich vor allem durch zwei schöne Fenster aus sowie eine beachtliche Treppenkonstruktion, die Manfred als ehemaliger Besitzer einer Offenbacher Schlosserei gekonnt eingebaut hat. Mühelos steigt man über diese in das zweite Obergeschoss. Hier können durch schmale Türen zwei Balkone betreten werden, die allerdings seit vielen Jahren ungenutzt ruhen. Sicher - selbst vor den Tauben - dank Manfred und den weiteren Material- und Hauswarten der Undine. In diesem Zimmer könnte schon durch einen kleinen ‚Stich in den Finger’ - mit der ‚Undine-Finanzspritze‘ - alles Nötige gerichtet werden, um Archivmaterial dauerhaft sicher zu lagern. Dokumente, die seit Jahrzehnten im Keller des Bootshauses liegen, oder zerstreut bei Mitgliedern untergebracht sind, sollten in naher Zukunft zusammengetragen werden, um vor Umwelteinflüssen und Verlust bewahrt zu bleiben. Für diesen Zweck richtet Manfred seit einigen Jahren schrittweise die Turmzimmer her: Verbessert die Zugänge, dichtet Türen und Fenster ab und befreit Böden und Wände von Farb- und Baustoffresten.
In das nächste Geschoss gelangt bisher nur, wer die hervorragend als Wand getarnte Türe ausfindig machen und durch einen ausgefeilten Mechanismus offenhalten kann. Es wird auch im Anschluss keinesfalls leichter: In einem schmalen, runden Schacht blickt man an einer Leiter ohne erkennbares Ende empor. Man steht in dem runden Türmchen, das an den eigentlich quaderförmigen Turm ‚angewachsen‘ ist und das sich noch ein gutes Stück über dessen Zinnen hinaus fortsetzt. Früher befand sich hier eine sehr schmale Wendeltreppe, berichtet Manfred. Diese musste wegen Einsturzgefahr ausgebaut und ersetzt werden. Der abenteuerlustige Besucher beginnt mit dem Erklimmen scheinbar nicht enden wollender Sprossen. Nach einigen Metern kann er ‚aussteigen‘ für eine Zwischenstation im ‚Kesselraum‘, der einst dem Ruderverein als Wasserspeicher diente. Mithilfe einer Pumpe wurde Wasser auf Höhe des dritten Turmgeschosses befördert, im Kessel gelagert und von dort über ein Rohrsystem ins Bootshaus verteilt. So konnten sich die RuderInnen nach dem Sport mit genügend Druck durch Wasserhähne und Duschköpfe erfrischen. Nach Manfred „rein aus technischen Gründen also“, wurde der Turm damals gebaut; wohl nur die halbe Wahrheit, schließlich geht die Tour noch weiter. Während man in die Leiter wieder einsteigt, schaut man besser nicht nach unten, sondern richtet den Blick nach oben - obschon es zunehmend dunkler wird. Die Wenigen, die es auf diese Leiterhöhe schafften und danach wieder zurückkehrten, berichten von verschiedensten Erscheinungen. Einmal meinte Manfred eine illustre Gesellschaft gesehen zu haben, die auf dem Undine-Turm bei Sonnenaufgang mit Sekt anstieß. Verschiedene Stimmen raunen sich manchmal im Bootshaus „Turmfest“ zu und ihre Augen leuchten.
Ganz am Ende der Leiter angelangt, ertastet man den rettenden Türgriff und klettert hinaus aus dem Leiterschacht unter den freien Himmel.
Manch einer hat hier bis Seligenstadt gesehen und bei gutem Wetter fast bis Kulmbach. Verlässlich ist ein herrlicher Ausblick über das Undine-Gelände, über den Main und auf die Offenbacher und die Frankfurter Skyline.
Das schöne Bootshaus, an das sich der Turm einst lehnte, ist von hier oben in seinen Grundrissen noch gut zu erkennen: Die rötlichen Fliesen vor der heutigen Bootshalle belegen die Fläche der einstigen Veranda und einen Teil des Saales im Erdgeschoss, der sich bis zu den Türen der heutigen Umkleideräume hinzog.
Über eine Treppe gelangte man in das erste Obergeschoss, von dort auf die Galerie und dann in den Turm. Sport wurde hier nicht getrieben. Das Publikum traf sich edel gewandet, um neue Ansichten, was die Rudertechnik betraf, auszutauschen, Errungenschaften und Rennergebnisse zu diskutieren. Feste und Bälle fanden in den ausladenden Sälen statt. Indes befanden sich die Boote, die Trainings-, Umkleide- und Duschräume im Keller mit direktem Uferzugang.
Manfred befestigt eine Undine-Flagge am Mast und hisst sie. Er schätzt die Turmhöhe samt Fahnenmast auf gute 20 Meter.
Um ein Haar hätte der Turm vor einiger Zeit mehrere Meter eingebüßt, wenn nicht 1994 einige Mitglieder angepackt hätten. Eine seiner oberen Ecken drohte wegen bröselnder Fugen abzurutschen und musste deshalb Stein für Stein großräumig abgetragen und neu verfugt werden. Als das Wahrzeichen der Rudergesellschaft wiederhergestellt war, fand das legendäre ‚Turmfest‘ statt, das noch einige Jahre nachhallen sollte: Das schöne Denkmal bewundern, sich der Gemeinschaft erfreuen, gegenseitig auf die Schultern klopfen aller, die den ‚Laden‘ das Jahr über gemeinsam ‚am Laufen halten‘.
Mit dem Luftzug in 20 Metern Höhe der Fantasie freien Lauf lassen, das wunderbare Fest wieder zu beleben:
Planschen auf dem Turm… eine Bar im ‚Kesselraum‘… Kletterwettkämpfe nach ‚Dornröschen-Art‘.
Und wenn sie vom Turm wieder heruntergekommen sind - dann unterbreiten sie ihre Ideen den anderen… [IR], Bilder IR
Die Eingangstür zum Turm befindet sich in vier Metern Höhe über dem Boden, weil man einst über die Galerie des 1903 eingeweihten und im zweiten Weltkrieg zerstörten Bootshauses eintrat, erklärt Manfred Heilmann. Er lehnt eine Leiter an.
Wem es zu wackelig ist, kehrt spätestens auf Höhe des Bembels um, der an der Hauswand von ‚Santa Lucia‘ angebracht ist. Wer sich traut, muss von der angelehnten auf die Turm eigene Leiter wechseln, um die Eingangstür zu erreichen und eintreten zu können.
Das erste Turmzimmer zeichnet sich vor allem durch zwei schöne Fenster aus sowie eine beachtliche Treppenkonstruktion, die Manfred als ehemaliger Besitzer einer Offenbacher Schlosserei gekonnt eingebaut hat. Mühelos steigt man über diese in das zweite Obergeschoss. Hier können durch schmale Türen zwei Balkone betreten werden, die allerdings seit vielen Jahren ungenutzt ruhen. Sicher - selbst vor den Tauben - dank Manfred und den weiteren Material- und Hauswarten der Undine. In diesem Zimmer könnte schon durch einen kleinen ‚Stich in den Finger’ - mit der ‚Undine-Finanzspritze‘ - alles Nötige gerichtet werden, um Archivmaterial dauerhaft sicher zu lagern. Dokumente, die seit Jahrzehnten im Keller des Bootshauses liegen, oder zerstreut bei Mitgliedern untergebracht sind, sollten in naher Zukunft zusammengetragen werden, um vor Umwelteinflüssen und Verlust bewahrt zu bleiben. Für diesen Zweck richtet Manfred seit einigen Jahren schrittweise die Turmzimmer her: Verbessert die Zugänge, dichtet Türen und Fenster ab und befreit Böden und Wände von Farb- und Baustoffresten.
In das nächste Geschoss gelangt bisher nur, wer die hervorragend als Wand getarnte Türe ausfindig machen und durch einen ausgefeilten Mechanismus offenhalten kann. Es wird auch im Anschluss keinesfalls leichter: In einem schmalen, runden Schacht blickt man an einer Leiter ohne erkennbares Ende empor. Man steht in dem runden Türmchen, das an den eigentlich quaderförmigen Turm ‚angewachsen‘ ist und das sich noch ein gutes Stück über dessen Zinnen hinaus fortsetzt. Früher befand sich hier eine sehr schmale Wendeltreppe, berichtet Manfred. Diese musste wegen Einsturzgefahr ausgebaut und ersetzt werden. Der abenteuerlustige Besucher beginnt mit dem Erklimmen scheinbar nicht enden wollender Sprossen. Nach einigen Metern kann er ‚aussteigen‘ für eine Zwischenstation im ‚Kesselraum‘, der einst dem Ruderverein als Wasserspeicher diente. Mithilfe einer Pumpe wurde Wasser auf Höhe des dritten Turmgeschosses befördert, im Kessel gelagert und von dort über ein Rohrsystem ins Bootshaus verteilt. So konnten sich die RuderInnen nach dem Sport mit genügend Druck durch Wasserhähne und Duschköpfe erfrischen. Nach Manfred „rein aus technischen Gründen also“, wurde der Turm damals gebaut; wohl nur die halbe Wahrheit, schließlich geht die Tour noch weiter. Während man in die Leiter wieder einsteigt, schaut man besser nicht nach unten, sondern richtet den Blick nach oben - obschon es zunehmend dunkler wird. Die Wenigen, die es auf diese Leiterhöhe schafften und danach wieder zurückkehrten, berichten von verschiedensten Erscheinungen. Einmal meinte Manfred eine illustre Gesellschaft gesehen zu haben, die auf dem Undine-Turm bei Sonnenaufgang mit Sekt anstieß. Verschiedene Stimmen raunen sich manchmal im Bootshaus „Turmfest“ zu und ihre Augen leuchten.
Ganz am Ende der Leiter angelangt, ertastet man den rettenden Türgriff und klettert hinaus aus dem Leiterschacht unter den freien Himmel.
Manch einer hat hier bis Seligenstadt gesehen und bei gutem Wetter fast bis Kulmbach. Verlässlich ist ein herrlicher Ausblick über das Undine-Gelände, über den Main und auf die Offenbacher und die Frankfurter Skyline.
Das schöne Bootshaus, an das sich der Turm einst lehnte, ist von hier oben in seinen Grundrissen noch gut zu erkennen: Die rötlichen Fliesen vor der heutigen Bootshalle belegen die Fläche der einstigen Veranda und einen Teil des Saales im Erdgeschoss, der sich bis zu den Türen der heutigen Umkleideräume hinzog.
Über eine Treppe gelangte man in das erste Obergeschoss, von dort auf die Galerie und dann in den Turm. Sport wurde hier nicht getrieben. Das Publikum traf sich edel gewandet, um neue Ansichten, was die Rudertechnik betraf, auszutauschen, Errungenschaften und Rennergebnisse zu diskutieren. Feste und Bälle fanden in den ausladenden Sälen statt. Indes befanden sich die Boote, die Trainings-, Umkleide- und Duschräume im Keller mit direktem Uferzugang.
Manfred befestigt eine Undine-Flagge am Mast und hisst sie. Er schätzt die Turmhöhe samt Fahnenmast auf gute 20 Meter.
Um ein Haar hätte der Turm vor einiger Zeit mehrere Meter eingebüßt, wenn nicht 1994 einige Mitglieder angepackt hätten. Eine seiner oberen Ecken drohte wegen bröselnder Fugen abzurutschen und musste deshalb Stein für Stein großräumig abgetragen und neu verfugt werden. Als das Wahrzeichen der Rudergesellschaft wiederhergestellt war, fand das legendäre ‚Turmfest‘ statt, das noch einige Jahre nachhallen sollte: Das schöne Denkmal bewundern, sich der Gemeinschaft erfreuen, gegenseitig auf die Schultern klopfen aller, die den ‚Laden‘ das Jahr über gemeinsam ‚am Laufen halten‘.
Mit dem Luftzug in 20 Metern Höhe der Fantasie freien Lauf lassen, das wunderbare Fest wieder zu beleben:
Planschen auf dem Turm… eine Bar im ‚Kesselraum‘… Kletterwettkämpfe nach ‚Dornröschen-Art‘.
Und wenn sie vom Turm wieder heruntergekommen sind - dann unterbreiten sie ihre Ideen den anderen… [IR], Bilder IR